Wirtschaftsfaktor Wald-Holz
Über 25.000 Personen erwirtschaften Einkünfte aus dem Sektor Wald-Holz. Ein Teil der Erträge fließt aus der Bewirtschaftung des Waldbestandes ein. Über 15.000 Familien beziehen direkte Einkünfte aus dem Wald. Der größte Teil der Wertschöpfung wird in der Weiterverarbeitung sowie durch Zusammenarbeit mit der Zulieferindustrie generiert. Diese verarbeitet den Rohstoff Holz zu Halbfertigwaren oder fertigen Produkten für den lokalen und die internationalen Märkte weiter. Über 2.200 Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe sind in der Branche tätig. Dazu gesellen sich die verschiedenen spezialisierten Techniker des Dienstleistungssektors: Agronomen, Forstwirte, Architekten und Ingenieure, die unmittelbar oder mittelbar im Einsatzbereich des Rohstoffes tätig sind. Allein zum Holzverarbeitungssektor werden über 10.000 Arbeitsplätze gezählt. Über 80 Prozent dieser Unternehmen sind im ländlichen Gebiet außerhalb der großen Stadtgebiete (Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Leifers, Sterzing, Schlanders) angesiedelt. Die in der Branche tätigen Unternehmer stellen somit eine starke Bindung zwischen den Produktionsstätten und dem Gebiet her. Die Unternehmen beschäftigen sowohl Handwerker als auch Techniker, Experten und Facharbeiter. Ein Teil der Arbeitskräfte ist in den Fabriken in Teilzeit beschäftigt. Diese Arbeiter können dadurch ihre kleinen landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaften, wodurch für die in der Berglandwirtschaft tätigen Familien Nebeneinkünfte erzielt werden. Nach vorsichtigen Schätzungen generiert der gesamte Wirtschaftsfaktor Wald-Holz einen jährlichen Umsatz von ca. 1,3 Mrd. Euro. Auch im zwischenmenschlichen Bereich ist zu erkennen, dass Südtirol eng mit dem Wald und dem Holz verbunden ist. Fast jeder kennt mindestens eine Person, die in diesem Wirtschaftszweig tätig ist.
Ian Schneider
Dorelys Smits
Heimisches Rundholz
Die hohe Qualität des heimischen Holzes genießt in Italien seit jeher einen hohen Stellenwert und wird zunehmend auch am internationalen Markt geschätzt. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern wächst das Holz in Südtirol vorwiegend in Höhenlagen oberhalb von 1.000m ü.d.M. Das hat zur Folge, dass der Baum verhältnismäßig langsam wächst und die Holzfaser dadurch sehr feinjährig ist. Holz aus heimischen Wäldern hat ein ausgezeichnetes Stehvermögen und ist, im Vergleich zu Nadelhölzern anderer Regionen, für zahlreiche Anwendungen wesentlich besser geeignet. Nicht zuletzt aufgrund der exzellenten technischen Eigenschaften hat die Nachfrage nach Südtiroler Rundholz in den letzten Jahrzehnten ständig zugenommen.
Regionale Wertschöpfung
Der Begriff „Wertschöpfung“ wird als Einheitswert des Endproduktes beschrieben, der den Wert des ursprünglichen Produktes übersteigt. Es handelt sich um einen dynamischen Wert, der während der Verarbeitung geschaffen wird. Das Erzielen des maximalen Mehrwertes pro Einheit (Nutzen) sollte der Zweck jeder Wirtschaftstätigkeit sein. Wenn die Prozesse zur Verarbeitung eines Produktes innerhalb einer Region erfolgen, wird die Zahl der Abläufe innerhalb der Region gesteigert und die lokale Wirtschaft gestärkt. Zur Messung dieses Wertes werden die einzelnen Prozesse im Rahmen der Verarbeitungsphasen des betreffenden Produktes definiert. Der geschätzte jährliche Umsatz des Wald- und Holzsektors beträgt über 1,3 Mrd. €.
Holzverarbeitende Unternehmen
Einteilung der Unternehmen nach Größenklasse und durchschnittlicher Beschäftigtenzahl pro Größenklasse (z. B. 1 Prozent der im Holzsektor tätigen Unternehmen werden in der Größenkategorie >100 Beschäftigte eingestuft; diese Unternehmen haben durchschnittlich 155 Mitarbeiter pro Betrieb angestellt).
Holzbiomasse
Die Weiterentwicklung der Technik für Großanlagen wurde auf regionaler Ebene stark von der öffentlichen Verwaltung gefördert. Heute sind im gesamten Landesgebiet 72 Biomassekraftwerke in Betrieb. Für diese Kraftwerke sind über 500.000 m³ Holz erforderlich, zwei Drittel davon stammen aus Südtirol. 20 Prozent des Brennstoffes (zirka 100.000 m³) werden direkt von kleinen regionalen Landwirten gekauft. 45 Prozent des Materials, das für den Betrieb der Anlagen erforderlich ist (über 230.000 m³), wird von Unternehmen des Holzsektors geliefert und entstammt der Verarbeitung des Rohmaterials. Die Restmenge (35 Prozent des Binnenkonsums, ca. 180.000 m³) wird aus angrenzenden Regionen angeliefert. Aktuell erzeugen diese mit Holzbiomasse betriebenen Kraftwerke fast 720 Mio. kWh Wärme und ersetzen die gleichwertige Menge an fossilen Brennstoffen! Eine Auflistung aller Mitglieder finden Sie auf der Website des Südtiroler Energieverbandes.