Bruneck: die letzte Etappe der Holzinstallation
News | 26.07.2024
Stadtgemeinde Bruneck
Die letzte Station der Aktion, die auf die Bedeutung des Holzbaus aufmerksam machen soll, ist am Stadtgraben in Bruneck angekommen.
Die ausgestellten 40 Kubikmeter Holz binden 40 Tonnen Kohlendioxid und wachsen in nur zehn Minuten in den Wäldern der Region nach. Zudem entspricht der Holzstapel jener Menge an Material, das für den Bau eines Einfamilienhauses in Holzrahmenbauweise benötigt wird. Mit einer Waldfläche von 339.270 Hektar verzeichnen die Südtiroler Wälder einen jährlichen Zuwachs von 2.000.689 Vorratsfestmetern (Vfm). Dadurch bieten sie genügend Material für den Holzhausbau an. Von der zugewachsenen Menge wurden im Hochwald im Jahr 2022 809.887 Vfm geschlagen.Rund 58 % der Südtiroler Waldbestände, was etwa 197.000 Hektar entspricht, sind als Wald mit direkter Schutzfunktion – sogenannter Standortsschutzwald – eingestuft. Diese Wälder sind besonders wichtig, da sie den Boden vor Erosion und die Siedlungen und Infrastrukturen vor Lawinen, Steinschlag und Muren schützen.
In den letzten Jahren sind die Südtiroler Wälder vorwiegend von Kalamitäten heimgesucht worden. Neben den Schäden durch Windwurfereignisse haben auch Schneedruck und Borkenkäferkalamitäten die lokalen Wälder stark beansprucht. Seit dem Jahr 2018 wurden insgesamt rund 6,5 Millionen Vfm Holz in Südtirol geschlagen. Davon entfallen etwa 5,2 Millionen Vfm auf die Aufräumarbeiten des Schadholzes, während die restlichen 1,3 Millionen Vfm normalen Nutzungen zugeordnet werden können.
Doch Kalamitäten können auch eine Chance bergen: Überalterte Wälder können in resilientere Zukunftswälder umgebaut werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass so aufgebaute, widerstandsfähige Wälder die Holzressourcen für die Zukunft sichern können. Durch gezielte Maßnahmen und eine nachhaltige Forstwirtschaft können die Wälder besser an zukünftige Herausforderungen angepasst werden. Überalterung, mangelnde Verjüngung und zu hoher Wilddruck beeinträchtigen Ökosystemdienstleistungen erheblich. Die gezielte und nachhaltige Nutzung des Waldes trägt dazu bei, diese wichtigen Ökosystemdienstleistungen zu erhalten. Durch nachhaltige Forstwirtschaft wird die Verjüngung gefördert, was zur Stabilität und Gesundheit der Wälder beiträgt und somit langfristig den Schutz vor Naturgefahren gewährleistet.
Bruneck ist die letzte Station der Holzinstallation, die bisher in den Gemeinden Bozen, Schlanders, Meran, Sterzing und Brixen ausgestellt wurde, um die Öffentlichkeit über die Vorteile des Holzbaus zu informieren. Holz als Baustoff ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ein nachwachsender Rohstoff, der in der Region zur Genüge vorhanden ist. Durch den verantwortungsvollen Umgang und die Pflege der Wälder kann Holzbau einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks leisten.
Quellen
Autonome Provinz Bozen – Südtirol: Agrar- & Forstbericht 2022; IDM/ProRamus: Zahlen, Daten Fakten zur Südtiroler Wald- und Holzwirtschaft